Strange Fruit
Strange Fruit – eine Hymne gegen Rassismus
Die Jazzgeschichte „Strange Fruit“ berichtet von der Entstehung eines Songs, der 1938 innerhalb kurzer Zeit als antirassistische Hymne bekannt wurde.
Im August 1930 geschah in einer Kleinstadt in Indiana ein besonders schrecklicher Fall von Lynchjustiz: Zwei schwarze Jugendliche wurden von einem entfesselten Mob aus dem Gefängnis geholt und an Bäumen aufgehängt. Die Tat wurde von einem Reporter im Bild festgehalten, das in den ganzen USA Verbreitung fand. Erschüttert von diesem Foto und tief betroffen von den furchtbaren Vorgängen schrieb Abel Meeropol, ein New Yorker Lehrer und Lyriker ein Gedicht darüber, das er später vertonte.
Die Geschichte handelt auch von der schwierigen Kindheit und Jugend des Mädchens Eleanora Fagan, das – noch nicht ganz erwachsen – beschließt, Sängerin zu werden, um ihrem Elend zu entkommen, und bald als Swing-Sängerin Billie Holiday weltberühmt wird. Sie zögert, als ihr vorgeschlagen wird, „Strange Fruit“ zu singen, findet dann aber einen besonderen Weg, diesen schwierigen Song in ihre Shows einzubringen. Dahinter steckt persönliche Betroffenheit, denn auch ihr eigener Vater musste einst nur sterben, weil er schwarz war.
Billie Holiday machte aus „Strange Fruit“ ein ganz eigenes antirassistisches Statement, es wurde „ihr“ Song – und das bleibt er für immer, auch wenn er von anderen interpretiert wird.
Das Gedicht von Aber Meeropol
Southern trees bear strange fruit
Blood on the leaves and blood at the root
Black bodies swinging in the southern breeze
Strange fruit hanging from the poplar trees
Pastoral scene of the gallant south
The bulging eyes and the twisted mouth
Scent of magnolias, sweet and fresh
Then the sudden smell of burning flesh
Here's a fruit for the crows to pluck
For the rain to gather, for the wind to suck
For the sun to rot, for the trees to drop
Here's a strange and bitter crop
Die Musik, mit der das LA BOHÈME TRIO diese Geschichte illustriert, entstammt unterschiedlichen Zeiten und Stilen des Jazz. Neben dem dramatischen Titel-Song sind auch beiläufig-sorglose Songs aus dem Billie-Holiday-Repertoire und gefühlvolle Balladen aus jener Zeit zu hören – die 1930er Jahre waren die Hoch-Zeit der Swing-Ära. Für besondere musikalische Akzente und Kontraste sorgen Stücke aus der neueren Jazz-Geschichte.
Das LA BOHÈME TRIO bringt das abendfüllende Programm "Strange Fruit" als Kombination von Musik und Text zusammen mit der Sprecherin Monika Brand auf die Bühne. Im Reiter Pressematerial sind einige Videoausschnitte des Programms eingestellt.